Mini-Scouting (Feb.-März 2021)
Nun sind es schon fast 12 Monate, in denen wir durch die Corona-Pademie in unserer üblichen und traditionellen pfadfinderischen Jugendarbeit stark eingeschränkt sind. Dennoch versuchen wir, das Beste aus der Situation herauszuholen.
Als „Trotzen und Strotzen“ könnte man unsere gegenwärtige Haltung charrakterisieren. Wir wollen Corona trotzen und vor Kreativität strotzen. So haben wir nicht nur unsere Gruppenarbeit auf kontaktfreie Treffen im Internet verlegt oder den Familien Angebote für pfadfinderische Aktivitäten gemacht, sondern ein völlig neues Format erfunden: Mini-Scouting.
Denn normalerweise treffen wir uns immer in größeren Gruppen, so insbesondere mit 20-30 Wölflingen, um gemeinsam bei Spiel, Erkundung, Werken usw. Zeit miteinander zu verbringen. Da es im Rahmen der Jugendarbeit inzwischen zumindest möglich ist, ein Treffen mit vier Teilnehmer*innen nebst einem/einer Betreuer*in zu veranstalten – freilich unter Wahrung strenger Hygieneauflagen, wurde schnell ein vielfältiges Angebot an Mini-Scouting-Workshops entwickelt. In der Regel handelt es sich um Werk- und Bastelaktivitäten, aber auch Arbeitsprojekte auf unserem Gelände, dem Badeplatz, wo wir bereits Zäune mit Naturmaterialien geflochten oder Brombeer- und Himbeersträucher geplanzt haben.
Das Basteln und Werken erstreckt sich vom Schnitzen über das Kerzenziehen, den Bumerangbau und das Bearbeiten von Speckstein bis hin zum Herstellen von Feueranzündern, Balsaholzflugzeugen oder Rennautos aus alten Plastikflaschen.
Schön, dass wir diese Mini-Workshops inzwischen mehrfach anbieten, um die große Nachfrage befriedigen zu können.
Preis der Umweltlotterie (Dez. 2020)
Vor Weihnachten erreichte uns ein ganz besonderes Paket, um es in diesem Jahr unter den Tannenbaum zu legen. Und es war groß – sehr groß!!! Und es war schwer – 5000 Euro schwer!!!
Nachdem wir uns seit 2016 um einen Zusatzgewinn bei der hessischen Umweltlotterie Genau für unser Krebsprojekt beworben haben, ist das inzwischen Abgeschriebene eingetreten: Wir haben gewonnen.
Wir freuen uns sehr, dass der Hauptgewinner/ die Hauptgewinnerin aus der Ziehung der ersten Dezemberwoche unser Projekt für den Zusatzgewinn ausgewählt hat. Leider können wir uns nicht bedanken, da wir nicht wissen, um welche Person es sich handelt, nur, dass sie aus unserem Landkreis stammt. Denn die Gewinner dürfen ein Umweltprojekt aus ihrem Landkreis auswählen.
Wer auch immer das sein mag, vielleicht stößt er/sie auf unsere Homepage und verfolgt dort den weiteren Fortgang des Projekts zur Wiederansiedelung des Edelkrebses in Gewässern unserer Region, das ja bereits seit 2013 sehr erfolgreich verläuft.
Der Gewinn ermöglicht es uns nun, weitere Gewässer regelmäßig mit Jungkrebsen zu besetzen. In der Regel bedarf es eines wiederkehrenden Besetzens über 3-5 Jahre, bis eine stabile und sich selbst reproduzierende Population vorhanden ist. Weiterhin möchten wir den Gewinn nutzen, um die Öffentlichkeitsarbeit des Projekts auszubauen, denn es ist sehr wichtig sicherzustellen, dass niemand den Inhalt eines Aquariums in den heimischen Gewässern entsorgt und dabei den amerikanischen Signalkrebs als Überträger der sog. Krebspest einträgt. Dazu werden u.a. Informationsschilder zum Projekt platziert und ein mobiles Infozentrum gebaut, das an wechselnden Wander- und Spazierrouten in Gewässernähe aufgestellt wird.
Am heutigen 14.12.2020 sind wir – anders als gewohnt – nur mit einer gaaaannnz kleinen Gruppe aufgebrochen, um in der katholischen Kirche in Großen Buseck das Friedenslicht abzuholen, um es dann in Beuern verteilen zu können.
Corona machte dies neben Abstandswahrung und Mund-Nasen-Bedeckung diesmal leider erforderlich. Gut, dass wir kein Desinfektionsmittel mitführten, wegen der dadurch erhöhten Brandgefahr. So darf das Friedenslicht aus diesem Grund momentan auch nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden.
Mit der Weitergabe des Friedenslichtes aus Betlehem wollen wir ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung setzen. Das Licht soll in vielen Wohnungen, Kirchen sowie öffentlichen und sozialen Einrichtungen leuchten und an die Hoffnung auf weltweiten Frieden und das diesjährige Motto der pfadfinderischen Friedenslicht-Aktion erinnern: „Frieden überwindet Grenzen“. Denn überall erleben wir Grenzen: zwischen Ländern, zwischen Menschen, zwischen Religionen und zwischen Ideologien. Je fester und stärker diese Grenzen ausgeprägt sind, desto schwieriger ist es oft, diese Grenzen zu überwinden. Nur gemeinsam können Grenzen mit Mut, Stärke, Bereitschaft und Zielstrebigkeit überwunden werden. Dazu sollen alle Menschen guten Willens mit dem diesjährigen Motto aufgerufen werden.
Auch in diesem Jahr wurde in diesem Rahmen eine Spende an Friederike Henn von der „AKTION – Perspektiven für junge Menschen und Familien e.V.“ (Gießen) übergeben, die aus Erträgen unseres virtuellen Adventsmarktes stammte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten Erziehungshilfe der AKTION werden davon auch diesmal kleinere Geschenkwünsche jener betreuten Kinder zu Weihnachten erfüllen, die – anders als die meisten Gleichaltrigen – nicht auf eine reichliche Bescherung unter dem Tannenbaum hoffen können.
Zeitungsartikel: 2020 Friedenslicht
Geschafft!
Der BER in Berlin oder bei uns die Außenküche am Badeplatz. Sie war zwar um einiges günstiger als der Hauptstadtflughafen, vergleicht man allerdings den Bauumfang mit der benötigten Zeit, kann unsere Außenküche auf jeden Fall mithalten.
Große Pläne wurden bereits vor zwei Jahren geschmiedet. Dafür bekamen wir Ziegelsteine von einer alten Scheune, welche die Sippe Kronckel mit größter Sorgfalt reinigte. Mit dem Lockdown wurde schließlich auch die Zeit für den Bau geschaffen, sodass wir diesen sogar vor der Eröffnung des Flughafens fertigstellen konnten. Auch wenn das Fundament unerwartet als Landebahn für Modellflieger langen könnte, freuen wir uns viel mehr, keine Flugzeuge, sondern köstliche Leckereien auf unserer neuen Feuerstelle begrüßen zu dürfen. Für diese bedarf es nämlich keiner zusätzlichen halben Milliarde an Hilfsgeldern, sondern lediglich einiger hungriger Pfadfinder*innen.
Wie dem auch sei, steckt in diesem Projekt viel Arbeit, vom Wurzeln entfernen bis zu eigens geschnittenen Holzbrettern für den Tisch. Deshalb freuen wir uns umso mehr, das Großprojekt „Außenküche“ im Herbst einweihen und beim Kochen den Feldblick genießen zu dürfen.
Von links: Palettensofas für die Kochpause, Arbeitstisch fürs Schnippeln, Kochstelle zum Prutzeln, Räucherschrank für die ganz feinen Sachen
Apfelernte (28.09. und 01.10.2020)
Anders als erwartet stellte sich 2020 wieder als ein hervorragendes Apfeljahr dar – zumindest in unserer Region. Obwohl – an der Mönchmühle finden wir eigentlich in jedem Jahr hinreichend Äpfel, auch dann, wenn Frühjahrsfröste die jungen Fruchtansätze vernichten.
So konnte auch in diesem Jahr der Viehanhänger wieder gut mit säuberlich geschnürten Apfel-Säcken beladen werden, die beim Montagstreffen fleisig gefüllt wurden.
Wegen Corona durften wir jedoch diesmal nur mit drei Erwachsenen zum Keltern beim Obst- und Gartenbauverein Bersrod aufschlagen. Schade, denn insbesondere für unsere Wölflinge ist das Keltern immer ein interessantes Erlebnis.
Insgesamt kamen rund 300 Liter Saft zusammen, der zum Teil zu Apfelwein für den Adventsmarkt vergären wird, während uns der andere – eingekochte – Teil auf unsere Lager als Durstlöcher begleiten wird.
Gauklerlager am Badeplatz (11.-13.09.2020)
Das diesjährige Stammes-Herbstlager wurde als Gauklerlager veranstaltet. Mit der Zirkus- und Theaterarbeit haben wir inzwischen ein wenig Erfahrung, seitdem wir 2015 unseren Gauklerwagen fertiggestellt und ihn mit einer Bühne am Badeplatz platziert haben.
Das Equipment konnte an diesem Wochenende ausgiebig genutzt werden, denn der Samstag stand komplett zur Erarbeitung von kleinen Kunststücken zur Verfügung.
Auch wurden Marionettenbau und -spiel weiter betrieben, ein Metier, in das wir beim diesjährigen Winterlager eingestiegen sind. Diesmal waren es „Crazy Chicken“ aus (Klo-) Bürsten und sonstigen Reinigungsmaterialien des Haushalts, die eine lustige Aufführung ermöglichten.
Zeitungsartikel: 2020 Gauklerlager
Pflaumenmarmelade satt (07.09.2020)
Herbstzeit = Plaumen- und Äpfelzeit.
Bevor wir wieder an der Mönchmühle ein Treffen zum Äpfelsammeln veranstalten, um daraus Apfelsaft für unsere Lager im kommenden Jahr zu keltern, wurden die Pflaumen reif, die von unseren Jungpfadfindern in Charlottes Garten gepflückt und gleich entkernt wurden. Ganze 25 Kilo sind dabei zusammengekommen, die am darauffolgenden Montag von unseren Sternwölfen mehrere Stunden zu köstlichem Pflaumenmus verkocht und in Gläser abgefüllt wurden.
Eigentlich wollen wir das regionale Produkt wieder auf dem Adventmarkt in Beuern anbieten, jedoch ist bislang ungewiss, ob dieser im Corona-Jahr überhaupt stattfinden wird. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass der „Quetschehoink“ auch auf anderem Weg einen reißenden Absatz finden wird.
Kanufahrt auf der Lahn (29.08.2020)
Dank unserer eigenen Kanuflotte können wir auch kurzentschlossen mal einen Tag auf dem Wasser verbringen, zumal die Lahn nicht weit entfernt fließt und in unserem Streckenabschnitt zwischen Marburg und Gießen recht reizvoll ist.
Glücklicherweise haben wir es an diesem Samstag geschafft, dem Gewitter vorauszufahren, denn erst auf den letzten Metern begann es auch von oben nass zu werden.
Schön, dass auch Aleah mit ihren sieben Jahren dabei war. Zwar sah man sie nicht allzu oft beim Paddeln, dafür aber erfreute sie uns mit ihrem unentwegt glücklichen Lächeln.
Diejenigen, die meinten, besonders sportlich vorpreschen zu müssen, kamen leider nicht in den Genuss, jene große Schildkröte zu sehen, die sich seit Jahren immer wieder an der selben Stelle auf einem Baumstamm sonnt.
Geburtstagsdinner (26.08.2020)
Haute Cuisine am Badeplatz.
Anlass waren die runden Geburtstage von Steffi und Jörg, die diese im vergangenen Jahr feierten. Der Stamm schenkte ihnen ein Essen, das nach der heftigen Corona-Phase nun endlich realisiert werden konnte. Dass das Einhalten des Mindestabstands zu einer langen Tafel unter freiem Himmel führte, peppte das Vorhaben stilistisch mächtig auf. Aber auch das Menü konnte sich sehen lassen.
Als Amuse gueule wurde ein bunter Salat mit reichlich Kräutern gereicht. Als Hauptspeise verwöhnten selbst gemachte Gnocchi an Salbeibutter die Gaumen der Köche und der Eingeladenen. Das Eis als Dessert rundete das Geschmacksfeuerwerk ab, so dass alle nach dem gemeinsamen Aufräumen mächtig satt und zufrieden in der Dämmerung den Heimweg antraten.
Während die diesjährigen Ferienspiele der Gemeinde nur von etwa der Hälfte der üblichen Teilnemerzahl nachgefragt wurden, waren unsere Angebote dennoch gut besucht. Mehr noch: Nach dem Erlebnisnachmittag am Badeplatz konnten wir im Anschluss an die Sommerferien eine Reihe neuer InteressentInnen bei unseren Wölflingstreffen begrüßen.
So finden auch Kinder aus anderen Ortsteilen zu uns, die weder unser schönes Gelände kennen noch überhaupt etwas – beispielsweise durch Freunde in der Schule – bislang von uns gehört haben.
Für ältere Kinder und auch Jugendliche bieten wir zusätzlich in jedem Jahr 2-3 Kanutouren auf der Lahn an. Auch diese Veranstaltungen waren gut besucht und konnten mit reichlich Abstand und Desinfektionsmittel problemlos und dennoch erlegnisreich unter coronalen Bedigungen über die Bühne gehen.
Zeitungsartikel: 2020 Ferienspiele