Seit Mitte 2006 betreiben wir erfolgreich unsere eigene Imkerei. Im jährlichen Wechsel ist es jeweils eine Gruppe aus älteren Wölflingen und Jungpfadfindern, die sich mit vollem Elan um die Bienen kümmert. Besonders danken wir Stefan Böck – dem Vater zweier unserer Mitglieder –  für seinen unterstützenden Einsatz. Als wahnsinnig kompetenter Imker hat er mit uns das Projekt „Kinderimkerei“ angestoßen und steht uns auch mit Rat und Tat zur Seite, seitdem wir auf eigenen Imkerbeinen stehen.

 

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Die 2020er Frühjahrsernte schlägt alle internen Rekorde. Weiß der Teufel, warum und gerade in diesem Jahr als der Raps sehr trocken blühte, also wenig „honigte“, so viel Honig aus den Waben floß. Vielleicht lag es daran, dass – coronabedingt – Jörg diesmal völlig alleine Schleudern musste und ihm der Allmächtige eins auswischen wollte.

Aber es ist nicht allein die Quantität, sondern vor allem auch die Qualität dieser Ernte, die aufhorchen lässt. So lautet das Qualitätsurteil unseres zugereisten Beuerner Honigsommeliers, das wir hier gerne wiedergeben:

„Gerade in diesem Jahr haben die, allesamt mit einem blau-gelben Halstuch versehenen, Beuerner Pfadfinderbienen einen Frühjahrshonig von höchster gustatorischer und olfaktorischer Qualität eingetragen, der in der momentan witterungsbezogen höchst einseitigen Zeit des diesjährigen Frühsommers mit einer unvergleichlichen Reminiszenz an mediterane Gefilde verweist, in denen Kirsche, Apfel, Birne und Raps ihre Blüten dem naturbegeisterten Betrachter freundlich und gleichsam selbstbewusst zur Schau stellten. Nach kurzer Einspeichelung umspült der Honig sämtliche Geschmacksknospen der männlichen und weiblichen Zunge, um dann – gemeinsam mit knusprigen, aber wahrscheinlich halbzerkauten Brötchenteilen – in einem unvergleichlich sanften Abgang behutsam den Weg in die Verdauungsorgane anzutreten, um dort als unübertreffliches Naturprodukt all jene gesundheitlichen Vorzüge für den menschlichen Körper zu entfalten, wie sie uns aus Zeiten des imkereibegeisterten deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe überliefert sind. Einzig die mit diesem Frühjahrshonig verbundene Kinderarbeit – die an vergleichbar problematische Produktionsstrukturen in Südamerika und Afrika erinnert – lässt den von der Idee der nachhaltigen und fairen Lieferkette beeinflussten Konsumenten aufschrecken. Dies freilich nur kurz, denn in heutiger Zeit gilt mehr denn je: erst kommt das Fressen, dann die Moral (Bertold Brecht) – zumal durch die Arbeit der kleinen Händchen der bekannte und bereits seit Jahren nicht erhöhte Preis von 5,- Euro pro 500gr.-Glas nach Auskunft der Pfadfinderschar auch in diesem Jahr nicht erhöht werden muss“.

Übrigens: Chuck Norris isst keinen Honig. Er kaut Bienen.

 

Es ist Anfang März 2021 und wir beginnen mit den Arbeiten in unserer Kinder-Imkerei. Leider kann sich wegen der Corona-Verordnung noch nicht die gesamte Gruppe von acht Kids treffen, weshalb wir getrennte Treffen in Vierergruppen durchführen.

Beim ersten Treffen haben wir sämtliche Zargen unserer Beuten gereinigt und außen geölt, Mittelwände eingelötet und für jeden eine Bienenwachskerze hergestellt. Die zweite Hälfte der Gruppe wird dann einen Stand für weitere zwei Völker einrichten und sich natürlich ebenfalls eine Kerze rollen.

 

 

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