Bei griechischer Mythologie denkt man eher an Sonne, Tempel und das Mittelmeer. Doch im grauen mittelhessischen Winter war sie plötzlich ganz nah. Denn auf ihrem Winterlager wurden die Beuerner Pfadfinder von göttlichem Besuch überrascht, der dringende Hilfe einforderte. So zählte Göttervater Zeus auf die Kinder und Jugendlichen, um seinen verschwundenen Götterblitz wiederzuerlangen. Als Gegenleistung durften sie in die Welt der Antike eintauchen, wo zunächst ihre handwerklichen und kreativen Fertigkeiten gefragt waren, nämlich beim Bemalen von Blumenkränzen, beim Schreiben mit Feder und Tinte oder bei der Herstellung von Schmuck und kunstvollen Mosaikbildern
Auf der Suche nach dem Blitz hatten die Mädchen und Jungen über das gesamte Wochenende hinweg so manche Herausforderung zu bestehen und Aufgabe zu lösen bis schließlich die Diebe des Blitzes – allen voran die Göttin Persephone – überlistet und der Blitz an Zeus zurückgegeben werden konnte.
Solche Spielideen, die ein Wochenendlager beherrschen, sind typisch für viele Freizeiten der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Sie tragen dazu bei, den Alltag hinter sich zu lassen und sich für eine gewisse Zeit in einer fiktiven Welt zu bewegen. Dabei ist häufig zu beobachten, dass nicht nur für die Jüngsten bisweilen die Grenze zwischen Fiktion und Realität verschwimmt und viele Teilnehmenden in ihrer Spielrolle aufgehen. Allenfalls sind es dann das Singen der Fahrtenlieder, das Sitzen am Lagerfeuer, Kakao mit Kuchen oder das nächtliche Geistern und Erzählen im Schlafsack, die zur Rückkehr in die Pfadfinderwelt beitragen.
Wenn Stürme auf eine Frostperiode folgen, dann sollte man den Wald meiden, weil Äste oder ganze Bäume abzubrechen drohen.
Auch unser Badeplatz wird von solchen Ereignissen leider nicht verschont, zumal es sich zum Teil um einen älteren Baumbestand handelt. Insbesondere die beiden mächtigen Birken sowie die ohnehin nicht allzu stabilen Weiden sind dann die ersten Opfer. So auch in diesem Winter.
Da das Gelände unter diesen Bedingungen nicht betreten werden konnte, Gruppentreffen mit Kindern und Jugendlichen also hier nicht stattfinden konnten, musste schnell gehandelt werden.
Flipper und Lars haben es zu ihrer persönlichen Challenge gemacht, mit technischer Unterstützung bis fast in die Baumspitzen zu gelangen und dort all jene Äste zu kappen, die nur noch am seidenen Faden hingen und unkontrolliert herabzustürzen drohten.
Dabei wurden freilich gleich jenes Totholz sowie ausladenende Äste entfernt, die vermutlich schon beim nächsten stärkeren Sturm abzubrechen drohen.
Das Gute an der Sache: Der Vorrat an Brennholz für Lagerfeuer konnte deutlich aufgefrischt werden. Und unsere Wölflinge finden eine sinnvolle Beschäftigung beim Zerkleinern von Zweigen und dünneren Ästen.
Wir freuen uns über die finanzielle Unterstützung der Stiftung Pfadfinden, die sich an der Miete der Teleskop-Arbeitsbühne beteiligt hat.
Man stelle sich eine Welt vor, in der alle bei neuen Begegnungen zuerst sehen, was die Menschen verbindet anstatt das, was sie voneinander unterscheidet, sondern die Dinge als erstes auffallen, die alle Menschen gemeinsam haben, Ohren zum Beispiel.
In unserer Gesellschaft fällt der Blick schnell auf die Unterschiede. Meistens geht es darum schneller, größer, reicher, klüger oder einfach besser zu sein.
Ein menschlicher Urinstinkt sagt uns, dass alles Unbekannte potenziell gefährlich sein kann. Deswegen gehen wir zu allem Fremdem im Zweifelsfall lieber auf Abstand, anstatt ein zweites Mal hinzusehen und weitere Facetten zu betrachten.
Ohne die Bereitschaft, sich das Fremde, die Position und die Argumente der anderen zumindest anzusehen, ist es unmöglich einen Kompromiss auszuhandeln oder einen Konflikt zu lösen.
In einer Welt, die sich ständig verändert, ist es wichtiger denn je, Vielfalt zu schätzen und zu fördern. Jeder Mensch bringt einzigartige Perspektiven, Fähigkeiten und Erfahrungen mit, die unsere Gesellschaft bereichern und stärken.
Vielfalt leben – Zukunft gestalten – so lautet das diesjährige Motto, das deutlich macht, wie wichtig es im Hinblick auf Frieden ist, Vielfalt bewusst und konsequent zu leben und als Potenzial zu erkennen.
Seit über dreißig Jahren verteilen deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht aus Bethlehem und sorgen dafür, dass dieses Symbol der Hoffnung auf Frieden an Weihnachten in zahlreichen Kirchengemeinden und Wohnzimmern, Krankenhäusern und Kindergärten, Seniorenheimen, Asylbewerberunterkünften, Rathäusern und Justizvollzugsanstalten leuchtet.
Normalerweise fährt in jedem Jahr ein Kind aus Österreich nach Bethlehem und entzündet dort das Friedenslicht, um es für den dritten Advent nach Wien zu bringen, von wo aus es in ganz Europa verteilt wird. Aufgrund der Lage im Nahen Osten schien es erstmals zu gefährlich, die Flamme dort abzuholen, weshalb das diesjährige Friedenslicht aus der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr stammt, wo es Pfadfinder vom letzten Jahr an aufbewahrt haben.
Auch wir beteiligen uns regelmäßig an dieser Aktion und holen – häufig bei Kälte, Wind und Schnee – das Friedenslicht mit Petroleumlampen aus der katholischen Kirche in Großen Buseck nach Beuern, wo es als letzte Station beim Weihnachtsgottesdienst für das anschließende Weihnachtsfest in den Familien verteilt wird.
Eine Möglichkeit, Solidarität zu verwirklichen, sehen wir in der Unterstützung von sozial benachteiligten Kindern. Deshalb spenden wir alljährlich den Erlös aus dem Waffelverkauf auf dem Beuerner Adventsmarkt der Gießener „AKTION Perspektiven für junge Menschen und Familien e.V.“, die damit Weihnachtsgeschenke für jene Kinder finanziert, die am Weihnachtsabend nicht auf einen reich bestückten Gabentisch hoffen dürfen. Einen kleinen „Sack voll Geld“ überreichten wir an die Vorsitzende der AKTION, Frau Inge Bietz, nachdem diese den Kindern und Jugendlichen ausführlich die Notwendigkeit und Bedeutung sozialer Arbeit für jene Menschen erfahrbar machte, die selten im Licht der Gesellschaft stehen.
Der Beuerner Adventsmarkt ist in jedem Jahr ein großes Event, das nicht nur dazu beiträgt, unsere Gruppenkasse aufzufüllen, sondern für alle Beteiligten großen Spaß bringt. Denn das Verkaufen unserer Bastelprodukte sowie das Backen von Waffeln am eigenen Stand ist vor allem für unsere Wölflinge eine beliebte Tätigkeit. Aber auch die Beschickung zweier Flammkuchenöfen durch die Pfadfinderstufe sowie der Ausschank heißen Apfelweins am Feuer lässt Zufriedenheit aufkommen, wenn die Marktbesucher unser Angebot durchweg loben.
Allerdings stellen die jährlichen Adventsmärkte auch eine große Herausforderung dar, denn schon frühzeitig muss mit der Herstellung vor allem der Bastel- und Werkprodukte begonnen werden. Aber auch die Vorbereitung der Durchführung sowie der reibungslose Ablauf am Marktsamstag sind nicht stressfrei zu bewältigen. Schön, dass uns dabei unsere fleißigen Eltern behilflich sind und zweifellos auch ihren Spaß gemeinsam haben, wenn sie beispielsweise die Flammkuchen vorbereiten oder die Wölflinge beim Waffelbacken unterstützen.
„Kunst und Krawall“ – das sollte das Thema unseres diesjährigen Herbstlagers sein. Krawall zu machen fällt Pfadfinderinnen und Pfadfindern bekanntlich nicht schwer, und zwar beim Wettspiel und Toben.
Mit der Kunst ist es da schon etwas schwieriger. Dass es dennoch gelang, ein ansprechendes Programm auf die Beine zu stellen, bei dem nicht nur das künstlerische Werken im Mittelpunkt stand, sondern auch zu beachtenswerten Ergebnissen führte, ist zweifellos dem Engagement der jugendlichen Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen zu verdanken, die sich vorab recht attraktive und anspruchsvolle Workshops ausgedacht und vorbereitet haben.
So entstand nicht nur ein Motiv-Zaun für den Badeplatz an diesem Wochenende, sondern es wurden zudem T-Shirts mit Naturfarben gebatikt und anschließend mit dem Stammeswappen bedruckt. Zudem konnten sich alle Teilmehmenden eine Kerze ziehen oder einen Stoffbeutel für Ihr Essgeschirr mit Kartoffeldruck bedrucken.
Das vielfältige Angebot reichte aber auch bis zur Herstellung kleiner Musikinstrumente (z.B. zum rasselnden Begleiten der Pfadfinderlieder) oder der Anfertigung von individuellen Lederknoten für das Pfadfinderhalstuch.
In 2023 haben wir uns eine Ausrüstung zum Bogenschießen zugelegt. Seitdem erfreut sich dieser Sport in unseren Reihen großer Beliebtheit. Zwar bedarf es jedes Mal einiger Zeit, um den Schießstand mit Fangnetz, Scheibenhalter usw. aufzubauen und vorher die große Wiese hinter dem Badeplatz zu mähen (sonst findet man verirrte Pfeile namlich nicht oder vergammelt im folgenden Jahr), jedoch lohnt sich der Aufwand, wenn anschließend ca. 10 Interessierte einen Nachmittag lang ihre Konzentrationfähigkeit und das intuitive Zielen üben.
Auch bei unserem Wellness-Lager in den Sommerferien konnte man sich und den Bogen beim Schießen entspannen. In dieser Woche haben auch unsere Wölflinge Blut geleckt und sich recht wacker geschlagen. Aus diesem Grund gab es für alle ein Zusatzangebot an einem Samstagnachmittag, das gerne angenommen wurde.
Obwohl es ja eigentlich um das entspannte Probieren und Üben gehen sollte, entwickelte sich dann schließlich aber doch ein Wettkampf mit mehreren Runden. Und, wer hätte es gedacht, der gerade mal elfjährige Tobi erzielte mit seinen Treffern weit voraus die höchste Punkzahl.
Aber dennoch: Gewinnen ist nicht das Wesentliche, sondern die Freude am Tun. Und die hatten sichtlich alle, als gemeinsam der Schießstand abgebaut wurde.
Ziele erreicht man in der Regel am besten mit einem Hilfsmittel – sei es (wie früher) der Kompass oder (heute) das elektronische Navi.
Wenn in den Stämmen des BdP ein Stammeskompass durchgeführt wird, dann sollen dabei die Planungen für die weitere Entwicklung der Stammesarbeit in Angriff genommen werden. Das können ganz konkrete Projekte für das folgende Jahr sein oder grundsätzliche Überlegungen zur weiteren Profilbildung des Stammeslebens betreffen. Dazu nehmen sich die Gruppenleitungen ca. zwei Tage Zeit, um Stärken und Probleme der bisherigen Arbeit aufzudecken und Visionen für die Zukunft zu entwickeln. Und bei dieser intensiven Arbeit soll natürlich der Spaß nicht zu kurz kommen, weshalb neben kulinarischen Erlebnissen und gemeinsamen Spielen im vorliegenden Fall ein Besuch des Escape-Rooms in Gießen als krönender Abschluss auf dem Programm stand.
An diesen beiden Tagen wurden mehrere Ziele gesetzt und entsprechende Schritte konkretisiert. So sollen Werbemaßnahmen für die Gewinnung neuer Wölflinge durchgeführt werden, für die Stufe der Ranger/Rover ein Programm mit regelmäßigen Treffen umgesetzt und schließlich die Außendarstellung des Stammes über einen eingen Instagramm-Account erweitert werden.
Zu Jahresende wird man dann im Rahmen des Stammesrates reflektieren, inwieweit diese kurz- und mittelfristigen Ziel angegangen wurden und wo es des Nachjustierens bedarf. Auf jeden Fall ist aber ein Anfang für eine kontinuierliche Arbeit an den Zielen und der weiteren Entwicklung des Stammes gemacht worden.
Früher wurden die Ferienspiele unserer Gemeinde vorwiegend von den vielen ortsansässigen Vereinen ausgerichtet. Wohl nicht zuletzt deshalb, um den eigenen Verein vorzustellen und Kindern und Jugendlichen einen Zugang zu den je spezifischen Vereinsaktivitäten zu schaffen. Obwohl die Klage über mangelnden Nachwuchs vielerorts zu vernehmen ist, so müssen wir leider feststellen, dass wir inzwischen zu den ganz wenigen Vereinen gehören, die sich mit Angeboten bei den Busecker Ferienspielen beteiligen.
Neben „Schnitzen und Stockbrot am Badeplatz“ sind unsere beiden Kanufahrten auf der Lahn sowie das Bauen und Werfen von Bumerangs unsere alljährlich überbuchten Angebote. In diesem Jahr kam erstmals auch ein Vormittag zum Bogenschießen am Badeplatz in das Programm. Wenn auch der Regen die freie Sicht auf die Zielscheibe bisweilen beeinträchtigte, so ließen sich die Teilnehmenden doch nicht von einem konzentrierten Ausführen der einzelnen Schüsse abhalten.
Einen Liegestuhl zum sommerlichen Zeltlager mitzubringen, ist für Pfadfinderinnen und Pfadfinder zweifellos eine höchst ungewohnte Aufforderung. Doch in diesen Sommerferien wollten wir eine völlig ungewohnte Lageridee verwirklichen: Eine Woche Entspannung und den stressigen Alltag in Familie und Schule einfach mal hinter sich lassen. Dass diese Idee viele neue und erlebnisreiche Möglichkeiten eröffnet, hatten sich selbst die Organisatoren des Lagers anfangs nicht träumen lassen.
So begann das Lager im Liegestuhlkreis mit einem Cocktail, natürlich alkoholfrei, aber mit Crushed Ice und Strohhalm. Diese Entspannung beim Virgin Sunrise ging so tief, dass erst mit Beginn der Dämmerung langsam begonnen wurde, die Zelte und Nachtlager gemächlich aufzubauen.
Nicht nur mit täglich neuem Cocktail zur frühen Nachmittagszeit gestaltete sich der weitere Verlauf der Woche, sondern ebenso mit meditativem Töpfern oder der Specksteinbearbeitung zur Herstellung von Handschmeichlern oder kleinen Schmuckstücken. Neben einem Schwimmbadbesuch wurde Massageöl hergestellt und ausgiebig angewendet, Hot-Stone- und Klangschalen-Massage gehörten ebenso zum Wellnessprogramm wie der Beauty-Day mit Gesichtsmaske und Augenpads.
War der Liegestuhlkreis ursprünglich als Ort der täglichen Cocktailpause gedacht, so zeigte sich bald, dass sich das Leben vielfach dort abspielte. Nicht nur das Essen wurde im Liegestuhl eingenommen, jede freie Minute wurde genutzt, um hier eine der gefühlt 150 Runden „Werwolf“ zu spielen.