Dass alte Künste und Handwerke nicht in Vergessenheit geraten und Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht verloren gehen dürfen, bildete die mittelalterliche Spielidee des diesjährigen Winterlagers. So rief der Zauberer Merlin dazu auf, sich in alten Handwerken zu versuchen, damit das Wissen und Können auch weiteren Generationen zur Verfügung steht.
Als Location haben wir dazu erneut den UHU bei Ober-Mörlen ausgewählt, weil diese Freizeitstätte nicht nur fernab der urbanen Hektik liegt, sondern für die große Zahl an Teilnehmenden ein großzügiges Raumangebot bereithält (nicht zu vergessen: die komfortable Spülmaschine).
Natürlich gab es auch diesmal viel Action in Wald und auf Wiese, im Mittelpunkt standen aber die konzentrierte Arbeit in handwerklichen Workshops …
… wie Papierschöpfen, Korbflechten, Nadelfilzen, Buchbinden, Drucken, Löffelschnitzen sowie das Herstellen von Lederbeuteln.
Kurz vor der Heimreise konnte noch einmal alle Teilnehmenden Ihre Arbeitsergebnisse für das Gruppenbild präsentieren und stellte dabei nicht nur Merlins Zufriedenheit her, sondern spürten selbst den Stolz über das an diesem Wochenende Geleistete.
Seit nahezu dreißig Jahren verteilen deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht aus Bethlehem und sorgen dafür, dass dieses Symbol der Hoffnung auf Frieden an Weihnachten in zahlreichen Kirchengemeinden und Wohnzimmern, Krankenhäusern und Kindergärten, Seniorenheimen, Asylbewerberunterkünften, Rathäusern und Justizvollzugsanstalten leuchtet.
Am dritten Advent konnte die in der Geburtsstadt Jesu entzündete Flamme in vielen deutschen Bahnhöfen weitergereicht werden, nachdem sie per Flugzeug in Wien eintraf und von dort auf vielen Bahnstrecken ihren Weg durch Europa zu allen „Menschen guten Willens“ antrat. Auch wir beteiligen uns regelmäßig an dieser Aktion und holen – häufig bei Kälte, Wind und Schnee – das Friedenslicht mit Petroleumlampen aus der katholischen Kirche in Großen Buseck nach Beuern, wo es verteilt bzw. weitergereicht wird.
Auch in diesem Jahr haben wir bei dieser Gelegenheit den Ertrag aus unserem Waffelverkauf beim Adventsmarkt in Beuern an die AKTION Perspektiven für junge Menschen und Familien e.V. übergeben. Die Mitarbeiter*innen der ambulanten Erziehungshilfe nutzen den Betrag für kleine Weihnachtsgeschenke an jene Kinder, die in der Regel nicht auf einen reich gedeckten Gabentisch hoffen dürfen.
Erstmals seit der Corona-Pandemie konnte in diesem Jahr wieder der Beuerner Adventsmarkt stattfinden, bei dem sich einige Vereine des Dorfes schon früh morgens auf dem Kirchplatz versammeln, um dort ihre Stände für den Nachmittag aufzubauen. Ungewiss war freilich die zu erwartende Beteiligung der Bevölkerung, nachdem diese traditionelle Veranstaltung nun zwei Mal ausgesetzt werden musste.
Doch ebenso wie in früheren Jahren füllte sich der Kirchplatz ganz beträchtlich mit allen jenen, die entweder bei Glühwein und Bratwurst die Geselligkeit aufsuchten oder gezielt die Stände unseres Stammes aufsuchten, um das eine oder andere Weihnachtsgeschenk zu ergattern. Denn anders als bei allen anderen Vereinen wird bei uns in der Vorweihnachtszeit eifrig für den Weihnachtsmarkt gebastelt und produziert. Neben den Produkten der Kinderimkerei – Honig, Kerzen und Holunderblüten-Lippenbalsam – wurden Windlichter, Christbaumsterne und Sternenketten angeboten. Aus dem Lagerkessel stammten Quittengelee, Pflaumenmus sowie gebrannte Mandeln mit eigenen Honig und Quittengelee vom Badeplatz.
Auch kulinarisch haben die Pfadfinder natürlich einiges zu bieten. So ist unser Flammkuchen nach wie vor der Renner und es gelingt nur mit großer Mühe und zwei Öfen, die Nachfrage zu befriedigen. Dazu reichen wir heißen Apfelwein, während die Süßmäuler eher auf den Auswurf der Waffeleisen lauern.
In diesem Jahr hatte die Gruppe der Jamboree-Teilnehmer*innen einen eigenen Stand bestückt, um über den Verkauf einer koreanischen Suppe, selbst gebackener Plätzchen und Lichterflaschen sowie Etageren aus altem Geschirr ihre Fahrtenkasse ein wenig aufzufüllen. Denn die Reise zum Weltpfadfinderlager im Sommer 2023 in Südkorea ist leider nix für klamme Geldbeutel.