Hirschkäferburg (März 2022)
Der Hirschkäfer (Lucanus cervus, von lucanus ‚Waldbewohner‘ und cervus ‚Hirsch‘) gehört zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa, der allerdings in der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdet geführt wird.
Wer im Wald – meist im Eichenwald – ein solches Exemplar zu Gesicht bekommt, hat großes Glück. Denn nach einem drei- bis achtjährigen Verweilen als Larve im Boden, erblicken die Hirschkäfer*innen nur für wenige Wochen das Licht der Welt. Hier fallen vor allem die männlichen Tiere mit ihrem großen Geweih auf, das eigentlich ein vergrößerter Oberkiefer ist.
Die Larven entwickeln sich in der Regel in ca. 75 Zentimeter Tiefe an totem, durch Pilzbefall zermürbtem (Wurzel-)Holz.
Wer also den Hirschkäfer*innen etwas Gutes tun und damit den gefährdeten Bestand im Mitteleuropa erhöhen möchte, der sollte eine sogenannte Hirschkäferburg bauen: Ein mindestens 75 Zentimeter tiefes Loch im Eichenwald ausbuddeln, mindestens armdicke Eichenäste in das Loch stellen und die Hohlräume mit Sägemehl/-spänen auffüllen.
Das haben Kinder und Jugendlichen bei der Projektwoche „Natur“ bei den Busecker Ferienspielen 2021 getan, ohne die Hirschkäfer*innenburg jedoch fertigstellen zu können. Dies hat nun Svenja mit Ihrer Sippe (Julian, Moritz, Peter und Fynn) übernommen. Und ein Infoschild für Spazierende soll von dieser Gruppe auch noch angefertigt und aufgestellt werden.
Hoffentlich ist unter den Spazierenden kein alter Römer, um die im Eichenwald hinterlassenen Hügelgräber zu besuchen. Die Römer waren nämlich ganz wild darauf, die Hirschkäferlarven als Delikatesse zu futtern.
Baumpflanzaktion (18.03.2022)
Endlich war es nun soweit. Bereits im Herbst 2020 wurden wir – neben anderen Vereinen und Schulen – ermuntert, uns an einem hessenweiten Projekt zur Aufforstung der Wälder zu beteiligen. Dazu sollten die in diesem Herbst massig zu Boden gefallenen Eicheln gesammelt und eingepflanzt werden, um später als junge Bäumchen im Wald ihren Bestimmungsort zu finden. Die an der Aktion beteiligten Pfadfinder*innen und ihre Familien hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass sich das Verfahren so lange hinzieht, denn über viele Monate mussten die jungen Schösslinge durch regelmäßige Wassergaben am Leben gehalten werden.
Eigentlich hatte niemand mehr damit gerechnet, dass die in Töpfen und Tetrapacks gezogenen Bäumchen jemals im Beuerner Wald einen Platz finden werden. Doch dann kam die Nachricht des Försters zur gemeinsamen Baumpflanzaktion. Man hätte es sich ja denken können, dass in unmittalbarer zeitlicher Nähe zum internationalen Tag des Faulenzens (22. März) und zum Weltwassertag (ebenfalls 22. März), zum amerikanischen Schokoladen-Karamel-Tag (19. März), dem amerikanischen Alles-was-du-machst-ist-richtig-Tag (16. März), dem europaischen Tag des handwerklich hergestellten Speiseeises (24. März) und schließlich dem Welttag des Holzes (21. März) das Baumpflanzen endlich stattfinden wird.
Nun haben ca. 160 jungen Eichen ihren Bestimmungsort gefunden und es bleibt zu hoffen, dass nicht nur der jeweils angebrachte Schutz den Wildverbiss vereitelt, sondern bald wieder der Regen einsetzt, damit die empfindlichen Plänzchen nicht gleich vertrocknen. Der Welttag des Wassers am 22. März fiel jedenfalls – wie auch die folgenden Tage – sehr sonnig und trocken aus.
Siehe Zeitungsartikel: 2022 Baumpflanzaktion