Während sich ein Teil des Stammes in diesem Sommer in der Welt herumtrieb, nämlich bei der Bundesfahrt in Schweden oder dem Weltpfadfinderlager in Südkorea, blieben Wölflinge und Jungpfadfinder im eigenen Bundesland. Wohl aber am Edersee, den wir seit 2007 regelmäßig für Segellager ansteuern. War die Lagergruppe im Corona-Jahr 2020 noch durchweg mit inzwischen erfahrenen Seglerinnen und Seglern besetzt, so waren es diesmal Wölflinge und Jungpfadfinderinnen und -pfadfinder, die zum erstem Mal die Segel hissten. Ähnlich wie der Fahrtengruppe in Schweden war ihnen jedoch leider kein freundliches Wetter beschert, was letztlich aber die gute Laune nicht trüben konnte. Denn die neuen Erfahrungen im souveränen Umgang mit Segel, Boot und Wind stärkte bei allen das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Verantwortlich dafür war auch bei diesem inzwischen achten Segellager am Edersee zweifellos die Segelschule Rehbach, deren Segellehrerinnen und -lehrern es immer wieder aufs Neue gelingt, Ängste abzubauen und schnell notwendige Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen aufzubauen. So konnten nach einer intensiven Woche alle Beteiligten eine Prüfung ablegen und bestehen und mit entsprechendem Stolz die Heimreise antreten.
Alle vier Jahre findet im BdP eine Bundesfahrt statt, die diesmal erstmals gemeinsam mit dem VCP (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder) ausgerichtet wurde. Dadurch waren im Sommer ca. 1.000 deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Südwest-Schweden, um im Land der Trolle und Elche in Kleingruppen mehrere Tage zu Fuß oder Kanu das Land zu erkunden und schließlich auf einem gemeinsamen Lager die Kultur und Tradition des jeweils anderen Verbandes kennen zu lernen. Zudem war der Lagerplatz „Kragenäs“ der schwedischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder ein Ort des Austausches, wo Erlebnisse der bisherigen Fahrt erzählt wurden und alle zusammen ein selbst organisiertes Programm gestalteten.
Vier unserer Mitglieder hatten sich für eine Teilnahme an der Bundesfahrt entschieden und kehrten begeistert und mit vielen Erlebnissen im Gepäck nach Mittelhessen zurück. Schade, dass die neuntägige Wanderung von Göteborg nach Tanumshede in der Nähe des Lagerplatzes durch reichlich Regen bisweilen nicht nur ungemütlich wurde, sondern eine unvermutete Herausforderung darstellte.
Wahrscheinlich hätten die Vier zumindest zeitweise gerne mit jenen Pfadfinderinnen und Pfadfindern getauscht, die zeitgleich in Südkorea unter extremer Hitze bei hoher Luftfeuchtigkeit litten.
Eigentlich sprechen wir immer vom „Elterngrillen“, wenngleich niemand aus dem Kreis der Elternschaft wirklich auf dem Rost landet.
Am letzten Montag vor den Sommerferien klingt unser Wölflingstreffen traditionell gemeinsam mit den Eltern des Stammes aus. Der Einfachheit halber bringt jede Familie ihr Grillgut und einen Salat mit, so dass ein buntes und reichhaltiges Buffet entsteht. Wir sorgen für Weißbrot, Getränke, Sitzgelegenheiten im Grünen und Gesang.
Mit diesem kleinen Fest beschließen wir regelmäßig das Pfadfinderjahr, das in diesem Jahr aber bereits am folgenden Wochenende einen neuen und diesmal besonders kräftigen Start hinlegt. Denn dann beginnt das Segellager am Edersee, während eine Gruppe zur Bundesfahrt nach Schweden und eine andere zu einem Mega-Event aufbricht, nämlich zum Weltpfadfinderlager in Südkorea.
Umwelt gestalten! Und zwar jene, die uns allwöchentlich bei unseren Treffen umgibt.
Seit vielen Jahren bemühen wir uns um Beiträge zur Erhaltung und Erweiterung der Biodiversität auf unserem eigenen Gelände. Das betrifft natürlich nicht nur die Wiederansiedelung des Edelkrebses im Michelbach und die Erweiterung der Vogelvielfalt durch Planzung und Pflege entsprechender Bäume und Sträucher. Auch die Schaffung von Lebensräumen für Eidechsen oder die Anlage eines Pflanzenbeets für Schmetterlinge gehören freilich dazu. Nicht zuletzt leistet aber auch die Bestäubungsleistung unserer 16 Bienenvölker einen nicht unerheblichen Beitrag zum Naturschutz.
Bei diesem Lager sollte erneut die ökologische Gestaltung unseres Geländes im Vordergrund stehen, wofür zwei größere Projekte ausgewählt wurden: ein 5-Sterne-Hotel für Insekten mit einer Fläche von 6 Quadratmetern sowie ein zusätzlicher Lebensraum für unsere Eidechsen in Form eines der Sonne zugewandten Backsteingemäuers aus jenen alten Backsteinen, die beim Abriss einer alten Mauer bei unserem Fördermitglied Maxi anfielen und für die eine sinnvolle Verwendung gesucht wurde.
Zudem konnten sich alle Teilnehmer*innen eine Pflanzenpresse bauen, um gesammelte Blüten und Blätter pressen und trocknen zu können, um diese anschließend für eine eigene Sammlung oder für das Gestalten von Postkarten verwenden zu können.
Gut, dass der Badeplatz in den Sommermonaten ein dichtes Blätterdach bietet und ein großes Wasserfass für einige Wasserschlachten zur Verfügung stand. Denn die erbarmungslose Hitze am Fronleichnamswochenende hätte diesen Arbeitsvorhaben ansonsten einen großen Strich durch die Rechnung gemacht.