Wenn wir vom „Elterngrillen“ sprechen, dann ist damit unser traditionelles Sommerfest am Ende des letzten Montagstreffens vor den Sommerferien gemeint. Nein, bislang wurden noch keine Eltern gegrillt, wohl aber Steaks, Würstchen, Schafskäse und Gemüse – alles was Vegetarier und Schweinefresser selbst mitbrachten, um mit ihren Kindern einen ausgelassenen Abend zu verbringen und um langsam und geschmeidig in die Urlauszeit zu gleiten.
Aber auch kulturell kamen die Eltern auf ihre Kosten. Denn erstmals trat ein Teil der Teilnehmer*innen des Gitarrenkurses auf und begleiteten die Gruppe beim Stammeslied, bevor unsrere Wölflinge den einen oder anderen gespielten Witz auf der Bühne zum Besten gaben.
Dann aber durfte das Buffet gestürmt werden, das zweifellos alljährlich einen kulinarischen Höhepunkt darstellt, weil sich natürlich jede Familie mächtig ins Zeug legt, um mit der eigenen Salatkreation zu punkten.
Während hingegen einer unserer jüngsten Wölflinge von Mutti nur trockene Nudeln für das zahnlose Kauen gereicht bekam. Natürlich brauchte es dafür eine Menge Flüssigkeit, um die staubtrockene Mehlspeise in den Magen zu spülen.
Relativ spontan haben wir eine Kanufahrt unternommen, schlielich war das Wetter schön und die Kanus standen schon wieder eine Weile ungenutzt vor Jörgs Haustür.
Schön, das sich diesmal eine aus Wölflingen und Pfadfindern gemischte Gruppe gefunden hat. Dabei sollten die Älteren eigentlich darauf achten, dass den Kids nix passiert. Weit gefehlt, denn diese waren offensichtlich ein willkommenes Futter der Pubertierenden, um andere nass zu spritzen oder in die Quere zu fahren. Dass zwischendurch auch mal Blut floss, war aber nicht diesem ungestümen Verhalten geschuldet. Versehentlich erhielt Johanna einen Paddelschlag gegen die Schneidezähne. Gut, dass Sie eine Klammer trägt, so konnte Schlimmeres verhindert werden.
Peters Vater verfolgte uns eine Weile mit dem Fahrrad, weshalb wir jetzt auch über Fotos von der Ruttershäuser Brücke aus verfügen.
Selten beginnt ein Lager mit einem Ständchen. Diesmal war es soweit. Meutenführer Chrissi feierte seinen 18. Geburtstag. Und nachdem alle Zelte aufebaut und das Lager eingerichtet war, zog eine Wölflingsschar gen Dorf, um sich an der Festivität in Sättlers Garten zu beteiligen. So konnte ein gemeinsames Lied gegen Kuchen, Getränke und diverse andere Süßigkeiten getauscht und eine kostengünstige Nachmittagspause absolviert werden.
Danach ging es dann zur Sache. Zwei Tage lang drehte sich alles um Naturerkundung und Naturgestaltung. So wurden bei einer Waldexkursion nicht nur Bäume umarmt und die krabbelnden Käfer im Laub verfolgt, sondern auch Insektenhotels gebaut und Stoffbeutel für die Essgeschirre mit Naturfarben gefärbt und anschließend mit Kartoffeldruck individuell gestaltet,
Besonders ergreifend gestaltete sich der letzte Abend. Elf neue Wölflinge nahmen erstmals an einem Lager teil und bekamen traditionsgemäß ihr Halstuch verliehen – als äußeres Zeichen, zur Gemeinschaft der Pfadfinder zu gehören. Dazu musste freilich das Wölflingsversprechen gegeben werden, das lautet: „Ich will ein guter Freund/ eine gute Freundin sein und unsere Regeln achten“. Na ja, mal sehen, wie lange das Versprechen hält.
Damit Kinder auf unserem Spielplatz nicht nur klettern, rutschen und im Sand Kuchen backen können, entstand das Projekt Urban-Child-Gardening. Fünf Hochbeete wurden von uns errichtet in der Hoffnung, dass die Kleinkinder sich an der Idee erfreuen und eifrig gärtnern.
Fachgerecht und mit viel Aufwand wurden die Hochbeete befüllt, und zwar zunächst mit Astwerk, anschließend mit Pferdemist, bevor eine dicke Schicht Kompost und schließlich eine Mischung aus Kompost und Gartenerde die Deckschicht bildeten.
Damit die Kids gleich mit der Pflege (hacken, gießen, jäten) beginnen können, wurde eine Initialplanzung angelegt, die unser Busecker Blumenhändler (Reinholds Blumenladen) spendete: Kohlrabi, Paprika, Landgurken, Zuchini, Pflücksalat … Die Erde lieferte – ebenfalls (und wie immer) kostenlos – Udo Lindenstruth, während das Kompostwerk in Geilshausen schon im Vorhinein mitteilte, die Rechnungszustellung zu vergessen.
Nun sind wir gespannt, ob das Angebot von den Kids angenommen wird. Denn das Ernten setzt zumindest das regelmäßige Gießen der Pflanzen und Saaten voraus.
Weil die Baumaßnahme gut vorbereitet war und vor allem die Beteiligten wirklich kräftig und motiviert zupackten, konnte die Aktion innerhalb von 3 Stunden am Vormittag abgeschlossen werden – kurz bevor die ersten Kinder zum Spielen kamen.
Wer Blaumachen möchte, benötigt ein kleines Päckchen tiefgefrorener Heidelbeeren! Diese werden mit einer Prise Alaun im Topf zum Kochen gebracht und werden dann zu einem prima Färbesud.
Waren es im letzten Jahr die in Süd- und Mittelamerika beheimateten Cochenilleschildläuse, die uns in getrocknetem Zustand für eine intensive Rotfärbung zur Verfügung standen, so war in diesem Jahr der Heidelbeersud der absolute Renner beim Färben der Ostereier.
Insofern ist der Titel der Karfreitagsaktion, die wir inzwischen zum zweiten Mal durchführten, sehr treffend gewählt.
Auch das Wetter spielte erstaunlich gut mit und ließ Pfadfinderfamilien zum Badeplatz wandern, um dort neben Kaffee, Kuchen und unserem eigenen Apfelsaft dem Osterhasen bei seinen Vorbereitungen zur Hand zu gehen.
Ostereier mit Naturfarben zu kolorieren ist immer wieder ein Experiment. Denn während Kurkuma zumindest die weißen Eier noch recht leuchtend gelb färbte, erwies sich der Spinat-Brennessel-Sud als ziemlicher Flopp. Dies galt leider ebenso für das Johanniskraut, das ja im frischen Zustand Hände und Kleidung des unvorsichtigen Gärtners recht nachhaltig orange einfärbt.
Zwiebelschalen – der Klassiker unter den natürlichen Eierfärbemittel – standen uns diesmal leider nicht zur Verfügung, und zwar schlicht deshalb, weil zu spät mit dem Sammeln dieses Abfallprodukts begonnen wurde.
Dafür konnten diesmal die gefärbten Eier dadurch verziert werden, dass mit einem in Essig getränkten Q-Tipp die Farbe gelöst und so Muster auf das Ei „gemalt“ (na ja, eigentlich: geätzt) werden konnten. Auch die Ameisensäure vermag dies zu leisten, weshalb derartig gefärbte Eier im Ameisenhügel eine ästhetisch interessante Gestaltung erfahren sollen – so jedenfalls behauptete es ein Elternteil.
Daraus folgt: Für das dritte „Blaumachen am Badeplatz“ in 2023 muss noch ein Ameisenhügel auf unser Gelände.
Der Hirschkäfer (Lucanus cervus, von lucanus ‚Waldbewohner‘ und cervus ‚Hirsch‘) gehört zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa, der allerdings in der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdet geführt wird.
Wer im Wald – meist im Eichenwald – ein solches Exemplar zu Gesicht bekommt, hat großes Glück. Denn nach einem drei- bis achtjährigen Verweilen als Larve im Boden, erblicken die Hirschkäfer*innen nur für wenige Wochen das Licht der Welt. Hier fallen vor allem die männlichen Tiere mit ihrem großen Geweih auf, das eigentlich ein vergrößerter Oberkiefer ist.
Die Larven entwickeln sich in der Regel in ca. 75 Zentimeter Tiefe an totem, durch Pilzbefall zermürbtem (Wurzel-)Holz.
Wer also den Hirschkäfer*innen etwas Gutes tun und damit den gefährdeten Bestand im Mitteleuropa erhöhen möchte, der sollte eine sogenannte Hirschkäferburg bauen: Ein mindestens 75 Zentimeter tiefes Loch im Eichenwald ausbuddeln, mindestens armdicke Eichenäste in das Loch stellen und die Hohlräume mit Sägemehl/-spänen auffüllen.
Das haben Kinder und Jugendlichen bei der Projektwoche „Natur“ bei den Busecker Ferienspielen 2021 getan, ohne die Hirschkäfer*innenburg jedoch fertigstellen zu können. Dies hat nun Svenja mit Ihrer Sippe (Julian, Moritz, Peter und Fynn) übernommen. Und ein Infoschild für Spazierende soll von dieser Gruppe auch noch angefertigt und aufgestellt werden.
Hoffentlich ist unter den Spazierenden kein alter Römer, um die im Eichenwald hinterlassenen Hügelgräber zu besuchen. Die Römer waren nämlich ganz wild darauf, die Hirschkäferlarven als Delikatesse zu futtern.
Endlich war es nun soweit. Bereits im Herbst 2020 wurden wir – neben anderen Vereinen und Schulen – ermuntert, uns an einem hessenweiten Projekt zur Aufforstung der Wälder zu beteiligen. Dazu sollten die in diesem Herbst massig zu Boden gefallenen Eicheln gesammelt und eingepflanzt werden, um später als junge Bäumchen im Wald ihren Bestimmungsort zu finden. Die an der Aktion beteiligten Pfadfinder*innen und ihre Familien hatten jedoch nicht damit gerechnet, dass sich das Verfahren so lange hinzieht, denn über viele Monate mussten die jungen Schösslinge durch regelmäßige Wassergaben am Leben gehalten werden.
Eigentlich hatte niemand mehr damit gerechnet, dass die in Töpfen und Tetrapacks gezogenen Bäumchen jemals im Beuerner Wald einen Platz finden werden. Doch dann kam die Nachricht des Försters zur gemeinsamen Baumpflanzaktion. Man hätte es sich ja denken können, dass in unmittalbarer zeitlicher Nähe zum internationalen Tag des Faulenzens (22. März) und zum Weltwassertag (ebenfalls 22. März), zum amerikanischen Schokoladen-Karamel-Tag (19. März), dem amerikanischen Alles-was-du-machst-ist-richtig-Tag (16. März), dem europaischen Tag des handwerklich hergestellten Speiseeises (24. März) und schließlich dem Welttag des Holzes (21. März) das Baumpflanzen endlich stattfinden wird.
Nun haben ca. 160 jungen Eichen ihren Bestimmungsort gefunden und es bleibt zu hoffen, dass nicht nur der jeweils angebrachte Schutz den Wildverbiss vereitelt, sondern bald wieder der Regen einsetzt, damit die empfindlichen Plänzchen nicht gleich vertrocknen. Der Welttag des Wassers am 22. März fiel jedenfalls – wie auch die folgenden Tage – sehr sonnig und trocken aus.
Trotz Corona konnten wir in diesem Jahr wieder mit einer größeren Gruppe gen Buseck aufbrechen, um in der dortigen katholischen Kirche das Friedenslicht abzuholen.
Mit dieser Aktion endet in der Regel unser Pfadfinderjahr, die seit vielen Jahren einen festen Platz in unserem Terminkalender einnimmt. Denn einerseits nutzen wir die Gelegenheit, um in der Busecker Kirche unsere alljährliche Spende aus dem Ertag des Adventmarktes an die AKTION Perspektiven e.V. zu übergeben, deren Sozialarbeiter*innen den Betrag nutzen, um die von ihnen betreuten sozial und finanziell weniger gut gestellte Kinder mit kleinen Geschenken zu Weihnachten erfreuen zu können. Andererseits handelt es sich beim Friedenslicht um eine traditionelle Pfadfinderaktion. Denn Pfadfinder*innen und der Östereichische Rundfunk organisieren seit vielen Jahren bereits das Versenden einer Flamme, die in der Geburtskirche in Betlehem entzündet und von dort aus binnen kurzer Zeit zu jenen Menschen gebracht wird, die auf Frieden in der Welt hoffen und ebenso dazu beitragen möchten.
Wir können das Friedenslicht in der Busecker Kirche abholen, weil die katholischen Pfadfinder*innen es von einer Aussendungsfeier am Bahnhof in Mainz regelmäßig abholen und nach Buseck bringen. So können unsere Wölflinge und Pfadfinder*innen nun zuhause das Licht bis Weihnachten pflegen und damit ggf. auch den Weihnachtsbaum (bzw. dessen Kerzen) entzünden. Für unsere Beuerner Mitbewohner tragen wir das Licht zum Weihnachtsgottesdienst, wo es anschließend mit nach Hause genommen werden kann.
Schön, dass diesmal Gertrud Borgmann in der Kirche war, die einige unserer Mitglieder aus der Schule kennen. Spontan hat sie es übernommen, allen von uns die Idee des Friedeslichts und die Bedeutung der Hoffnung auf weltweiten Frieden in Erinnerung zu rufen.
Bereits zum zweiten mal musste wegen der Corona-Pandemie der traditionelle Adventmarkt auf dem Kirchplatz in Beuern abgesagt werden. Sehr schade, denn dieser Markt führt nicht nur viele Menschen am Samstagnachtmittag vor dem 2. Advent in unserem Dorf bei ausgelöassener weihnachtlicher Stimmung zusammen. Als sogenannte „Marktbeschicker“ beteiligen wir uns sehr aktiv mit dem Verkauf der von uns zuvor hergestellten Produkte, mit heißem Apfelwein von der Feuerstelle und dem äußerst begehrten ellsässischen Flammkuchen.
Neben der hessischen Jugendsammelwoche ist dieser Markt eine der ganz wenigen Möglichkeiten, bei denen unsere Mitglieder zum finanzielen Wohlstand des Stammes beitragen können – und das bei einer Verkaufstätigkeit, die sowohl den jungen Wölflingen als auch den älteren Pfadfindern viel Freude bereitet.
Wie im vergangenen Jahr mussten wir erneut auf eine Alternative zurückgreifen, indem wir einen virtuellen Adventmarkt veranstalteten.
Verkauft wurden Produkte, die bei unserer Familien-Honig-Challenge entstanden, wie die köstlichen gebrannten Wikinger-Mandeln (gebrannt mit unserem Honig und Quittengelee vom Badeplatz) …
… oder unser scharfes Wikinger-Öl …
… oder Bastelprodukte unserer Wölflinge: Weihnachtskrippe und „Weihnachtn im Weckglas“:
… oder Bienenwachskerzen aus der Kinderimkerei, Bienenwachstücher, Apfelgelee und Quittengelee, Honig und und und.
Wegen Corona hatten wir 2020 auf einen Arbeitseinsatz der Eltern verzichten müssen. Die beiden traditionellen Treffen im Herbst sind vor allem unter den Vätern recht beliebt, weil die Waldmopeds hier schon mal probelaufen können. Willkommen sind aber auch jene, die nur über eine Astschere verfügen, gibt es doch alljährlich reichlich Arbeit beim Rückschnitt der von uns angelegten Sträucher und gepflanzen Bäume, die unseren Badeplatz in der Vegetationsphase zu einem Natur-Idyll machen.
Natürlich dürfen auch Mütter (ohne Waldmoped) mitwirken. Für sie stehen filigranere Arbeiten bereit, wie etwa das Schneiden von Weidenruten und das anschließende Verflechten zu einem Weidezaun.
Bevor an den beiden Samstagen das jeweils vorab gefertigte Chilli con Carne gespachtelt werden konnte, gab es noch weitere Arbeiten für die Eltern, um unseren Badeplatz weiter zu entwickeln. So wurden einige Abschnitte des Beton-Beckenrandes des ehemaligen Schwimmbades freigelegt, um im nächsten Jahr den Verlauf des Beckenrandes mit Pflastersteinen dauerhaft zu dokumentieren – ein Beitrag zur Denkmalspflege des historischen Schwimmbades, das 1928 gebaut und eröffnet wurde und den Beuernern bis 1976 als Schwimmbad diente – es war der Ort, wo junge Menschen dieser Generationen das Schwimmen erlernten.
Auch am neuen Bauwagen, der zukünftig als mobiles Infozentrum unseres Krebs-Projektes eingesetzt werden soll, gab es einiges zu tun. Dazu fuhr Marlons Papa mit seinem Metabo-Bus vor – ein Auto voller Metabo-Werkzeuge, das die Herzen so macher Väter auf eine Frequenz von 110 brachte und anschließend genügend Anlass zum Fachsimpeln beim Löffeln des Chillis bot.
Wir freuen uns, dass wir seit vielen Jahren immer wieder auf eine enorme Unterstützung aus der Elternschaft zählen können. Andere Vereine beneiden uns dafür – vielleicht liegt es aber auch daran, dass es bei uns immer schön lustig zugeht und es nicht nur blöde Bratwurst gibt.